Geradführung

Geradführung
Ge|rad|füh|rung 〈f. 20; unz.〉 mechanisches Anordnungssystem, wobei ein Punkt sich jeweils nur auf einer Geraden bewegen kann, d. h. nur einen Freiheitsgrad hat

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Geradführung,
 
1) Kinematik: Vorrichtung zur genauen oder angenäherten Führung von Punkten auf einer Geraden. Mathematisch genaue Geradführungen arbeiten wegen der notwendigen hohen Zahl von Gliedern und Gelenken praktisch weniger befriedigend als nur angenäherte Geradführungen. Diese sind meist viergliedrige Gelenkgetriebe und besitzen Koppelpunkte, deren Bahnen in begrenzten Bereichen praktisch mit einer Geraden zusammenfallen. Eine Geradführung ist auch durch Abrollen zweier Kreise möglich, z. B. wenn ein kleiner (verzahnter) Kreis im Innern eines doppelt so großen (verzahnten) Kreises abrollt (Kardankreispaar); dabei bewegt sich jeder Punkt auf dem Umfang des kleinen Kreises bei der Rollbewegung auf einer exakt geraden Linie, die durch den Mittelpunkt des großen Kreises und durch die beiden Punkte führt, in denen der gewählte Umfangspunkt des kleinen Kreises den großen berührt. Statt der vollen Kreise können auch Teile der Kreise verwendet werden.
 
 2) Maschinenbau: bei Werkzeugmaschinen die Führung, die den Schlitten oder die Arbeitsspindel geradlinig bewegt und in allen Lagen unter der Einwirkung der Gewichts- und Betriebskräfte mit verlangter Genauigkeit führt und hält. Geradführungen können als Gleit- oder Wälzführungen ausgeführt sein; nach den Führungsquerschnitten unterscheidet man Flach-, Schwalbenschwanz-, Zylinder- und Prismenführung.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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